Klausur von 02.05.11
Themen, die in dieser Klausur sein werden:
Geschichte der Parteien:
<- 19.Jahrhundert
Einstellung der wilhelminischen Gesellschaft unter Kaiser Wilhelm II.: parteifeindliche Haltung (seit dem 16. Jahrhundert)
Grund: Bevölkerung hatte Wunsch nach Harmonie, Konfliktängste, Sehnsucht nach Einigkeit, aber Parteien repräsentierten eben Zerrissenheit, Uneinigkeit und spezielle Meinungen
FOLGE: keinen Einfluss im Parlament
ab 1918 - 1933:
- Parteien lernten, politische Verantwortung zu übernehmen
- es entstanden jedoch keine Kompromisse und keine handlungsfähigen Mehrheiten
- den Parteien ging es um das Prinzip, nicht um den Kompromiss
Neuanfang nach 1945:
ab 1949 :
- Parteien wirken an der politischen Willensbildung mit
- Parteien sind wichtige Akteure der politischen Wirklichkeit
Heute
weitgehende Einigkeit: Ohne Parteien geht es nicht!
2 Gründe:
1. Staatsgewalt soll vom Volk ausgehen, deshalb vermittelnde Institutionen à Parteien
2. Mehrparteiensystem notwendig, um Monopolherrschaft zu bannen
Aufgaben von Parteien:
„Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit“
- auf Gestaltung der öffentlichen Meinungen Einfluss nehmen
- politische Bildung anregen & vertiefen
- aktive Teilnahme der Bürger am politischen Leben fördern
- Verantwortungsfähige Bürger heranbilden
- sich durch Aufstellung von Bewerbern an den Wahlen beteiligen
- (Bund, Ländern, Gemeinden)
- auf politische Entwicklung in Parlament und Regierung Einfluss nehmen
- erarbeitete politische Ziele in den Prozess der staatlichen Willensbildung einfügen
- für eine ständige lebendige Verbindung zwischen Volk und Staatsorganen sorgen
oben angeführtes kann in zwei Gruppen unterteilt werden:
intermediärer Bereich
Bereich zwischen Gesellschaft und Staat
Organisation von Wahlen
Auswahl des politischen Personals
Artikulation gesellschaftlicher Interessen
Ausgleich der gesellschaftlichen Interessen in den Parteien
Beschaffung von Legitimation für das politische System
staatlichen / gouvernementalen Bereich
Regierungsbildung
Strukturen des Parlaments durch Fraktionen
Bildung der Regierungsmehrheit und Opposition
Politikformulierung und -ausführung
Auswahl von Amts- und Mandatsträgern
Funktionen von Parteien:
Auswahlfunktion
Durch Parteien (Patronageorganisationen) findet die Wahl vom Ortsrat bis zum Kanzleramt statt
→ haben Ämter, Posten, Funktionen, Beförderungen, Karrieren zu vergeben
politisch Problematisch, wenn diese um ihrer selbst willen „erobert“ werden
Vermittlungsfunktion
Vertreter sind Repräsentanten von Partkularinteressen→ Parteien vertreten immer nur Teilinteressen
erst wenn dies eingestanden und man Kompromisse findet = annähernd Gemeinwohl
Interessenausgleichsfunktion
gegenläufige Interessen ausgleichen
Parteien wirken im Idealfall als staatliche und politische Katalysatoren
Legitimierungsfunktion
Regeln sorgen dafür, das Parteien gegeneinander „kämpfen“ können, ohne das ein Bürgerkrieg entsteht. Durch die Regeln wird eine soziale und politische Verständigung gesichert. Grundlegend ist die Anerkennung der Grundsätze und Grundwerte sowie Menschenrechte und Minoritätsschutz. Diese müssen alle einhalten, egal wer Gesetzte erlässt, diese müssen immer eingehalten werden.
Direkte und indirekte Demokratie:
direkte und indirekte Demokratie
Demokratie an sich:
Legitimation ist Autonom (Staatsgewalt geht vom Volke aus)
Strukturen der Gesellschaftssysteme sind Heterogen (Vielfalt von Interessen)
Organisation des Regierungssystems ist Pluralistisch (Gewaltenteilung, Menschenrechte)
Geltung des Rechtssystems ist Unverbrüchlich (Rechtsstaatsprinzip)
Direkte Demokratie
politische Entscheidungen kommen unmittelbar vom Volk (Volksabstimmungen/-versammlungen)
sind Ausführung und Umsetzung der Entscheidung einer Behörde überlassen
Volkswille wird so unverfälscht wie möglich in politische Entscheidungen einbezogen
Indirekte Demokratie
politische Entscheidungen und Kontrolle der Regierung geht nicht direkt vom Volk aus
sondern: durch Vertreter der Volksvertretung (Parlament)
Angelegenheiten durch Abstimmungen im Parlament entschieden
Bürger nehmen durch periodische Wahlen der Parlamentsabgeordneten indirekt teil
Unterschiede zwischen präsedentiellen und parlamentarischen Demokratie:
parlamentarische und präsidentielle Demokratie Unterschiede
Parlamentarisches Regierungssystem (DE) |
Präsidentielles Regierungssystem (USA) |
Indirekte Wahlen der Regierung bzw. des Regierungschefs durch das Parlament (Kabinett) |
Volkswahl des Präsidenten |
Parlament kann Regierung abwählen |
Parlament kann Regierung NICHT stürzen |
Regierung kann Parlament auflösen und Neuwahlen ansetzen |
Keine Auflösungsmöglichkeiten der Regierung gegenüber dem Parlament |
Duale Exekutive. Chef der Regierung und Staatsoberhaupt sind unterschiedliche Ämter |
Monistische Exekutive. Personalunion der Ämter des Regierungschefs und des Stattspräsidenten |
Unterschiedliche Regelung zur (Nicht-) Vereinbarkeit von Regierungsamt und Mandat |
Inkompatibilität von Regierungsamt und Abgeordnetenmandat (Ausnahme: Vizepräsident) |
Gesetzesinitiativrecht der Regierung. Teilweise auch Vetomöglichkeiten der Regierung gegen Ausgabengesetzte |
Verfassungsrechtlich kein Initiativrecht der Regierung, mit 2/3-Mehrheit Bestimmbarkeit des Vetorechtes |
---------Wichtig: GRUNDGESETZ MITBRINGEN!--------------